französischer Politiker; letzter Präsident der Dritten Franz. Republik 1932-1940; versch. Ministerämter zwischen 1911 und 1920, u. a. Kriegs- und Kolonialminister; Senator 1920-1932, Präsident des Senats 1931/32
* 29. August 1871 Mercy-le-Haut/Dép. Meurthe-et-Moselle
† 6. März 1950 Paris
Wirken
Albert Lebrun wurde am 29. Aug. 1871 in Mercy - le-Haut bei Metz geboren, wo sein Vater Landwirt war. Nachdem er die Ecole polytechnique im Jahre 1892 und dann die Bergakademie 1896, beide mit Auszeichnung, verlassen hatte, wurde er Bergwerksingenieur.
In die Deputiertenkammer trat er 1900 ein, wo er im Jahre 1913 Vizepräsident wurde. Im Ministerium Caillaux von 1911 wurde er Kolonialminister, ebenso auch im Kabinett Poincaré des Jahres 1912 und im Kabinett Doumergue von 1913-1914. Während des ersten Weltkrieges wurde ihm im Ministerium Clemenceau im Jahre 1917 das Blockadeministerium anvertraut und nach dem Kriege von 1918 - 1919 das Ministerium der befreiten Gebiete.
Im Januar 1920 wurde L. in den Senat gewählt, am 11. 6. 1931 wurde L. Senatspräsident und am 10. Mai 1932 - nachdem sein einziger Gegenkandidat Painlevé freiwillig verzichtet hatte, - einstimmig von Senat und Kammer zum Präsidenten der Republik gewählt.
Mit April 1939 lief die Amtszeit L's. ab. In seine siebenjährige Regierungszeit fielen die grosse Umwälzung in Mitteleuropa, die nationalsozialistische Machtergreifung ...